Wo sind sie geblieben ?

     


Der Weg der 170. Infanterie – Division 1939 – 1945

 

 

Aufstellung Munsterlager

 
Die 170.ID war eine derjenigen Divisionen, die sich als Truppenverband an der Ostfront den Rang einer 
der bewährtesten Infanterie-Divisionen  er- und verdiente.
 
Anfang November 1939 im Wehrkreis X überwiegend aus Schleswig-Holsteiner und Niedersachsen unter 
Zuführung einer Abteilung Artillerie aus Ostpreußen sowie von Panzerjägern aus Sachsen zusammengestellt.  
Das Stammpersonal wurde aus Truppenteilen der gut bekannten 30., 20., 22. und 10. Infanteriedivision gestellt.  
 
 
 
 
 
Die Ausbildung für das Zusammenwirken fand im Munster Lager statt.  
 
 
Bei der Aufstellung in Munster Lager wurden Kreidestriche auf dem Appellplatz gezogen. 
Diese Striche markierten die Regimenter. Manche Soldaten konnten schnell noch ihre Plätze tauschen und schon waren sie auf die Regimenter verteilt. Dann begann die Vollausbildung.
 

        

 
Mitte Febr. 1940 Verlegung in den Raum Bremen-Nienburg-Oldenburg.
 
2.3.1940 Aufstellung des Heeres der Gruppe XXI
Höh.Kdo XXI mit Stabsgruppe
    3. Gebirgs-Division
  69. Infanterie-Division
163. Infanterie-Division
170. Infanterie Division
196. Infanterie-Division
  11. Schützen-Brigade (mot.)
Korpstruppen XXI. A.K. (Anm.: 181. Infanterie-Division und 242. Infanterie-Division
 
Am 6.4.1940 läßt Hitler unter den Decknamen > Weserübung < die Besetzung Dänemark und Norwegen anlaufen.
 
Ab 6.4.1940 Verladen auf LKW nach Schleswig-Holstein. Mot.-Teile mit eigener Kraft. I/399 nach Kiel verladen und Kriegsmarine unterstellt.
 
Am 8.4.-9.4.1940 führte die Division die Besetzung mit durch, die am 9.4.1940 ohne nennenswerte Zwischenfälle mit planmäßiger Beziehung der befohlenen Unterkunftsräume durchgeführt wurde.
 
Für die Einnahme von Jüdlands, dem direkt zum deutschen Reich angrenzenden Teil Dänemarks, wurde die 170. Infanterie-Division unter der Leitung von Generalmajor Wittke zusammen mit der 11. Schützenbrigade von Oberst Anger bereitgestellt, welche am 8.4.1940 im Raum Schleswig-Flensburg ihre Quartiere bezogen.
Um 6.30 Uhr kam es auf Jütland bei der Stadt Krusau zu ersten Kampfhandlungen zwischen dänischen Truppen und der 170. Infanterie-Division. Der dänische Widerstand musste nach Beschuß durch deutsche Artillerie seine Stellung aufgeben, so dass der deutsche Vormarsch weiter gehen konnte.
Am 09. April um 5.15 Uhr, zu sogenannten „Weserzeit“, begann der deutsche Angriff auf Dänemark. Während die zur 198. Infanterie-Division gehörende Kampfgruppe Glein vom Schiff „Hansestadt Danzig“ aus dem Hafen von Kopenhagen betrat, überschritten die 170. Infanterie-Division und die 11. Schützenbrigade bei Aventoft und Krusau die dänische Grenze und leiteten die Invasion von Jütland ein. 
Bei der Besetzung der Zitadelle Kopenhagens war das Südtor offen, das Nordtor wurde gesprengt.
Dabei fielen die ersten Verwundeten an.
Beim Einmarsch der 170. Infanterie-Division in Dänemark wurde an einer Stelle von einer dänischen Radfahrerkompanie kurzer Wiederstand geleistet.
Auf dänischer Seite gab es dabei einige Tote, bei der 170. Infanterie Division 3 Verwundete.
Für die unter den Decknamen ,,Weserübung" vorgesehene Besetzung von Dänemark und Norwegen stellte die Kriegsmarine 2 Schlachtschiffe, 1 Panzerschiff, 2 schwere Kreuzer, 4 leichte Kreuzer, 14 Zerstörer,7 Torpedoboote, 30 U-Boote, dazu Minensuch- und Hilfsfahrzeuge, Frachter und Tanker.
Diese Einheiten bildeten 11 Kriegsschiffgruppen und 8 Transportstaffeln.
Die Luftwaffe stellte das X. Fliegerkorps. Es umfaßte außer 3 Flak-Abteilungen und 1 Fallschirmjägerbataillon 6 Kampf-, 2 Zerstörer- und 1 Jagtgeschwader, 
ferner 7 Lufttransportgruppen und je ein Transportgeschwader ,,Land" und ,,See" .
Gruppe XXXI «WESERÜBUNG SÜD»
(170. und 198. Infanteriedivision und 11. Schützenbrigade) Besetzt überraschend Jütland und Fünen und anschliessend Seeland.
Sichert das Schlüsselgelände und stösst raschmöglichst nach Skagen und an die Ostküste Fünens.

 

 

Unternehmen Weserübung

170 Infanterie - Division (Generalmajor Wittke)
7. Welle Wehrkreis X (Hamburg)
Infanterie - Regiment 391
Infanterie - Regiment 399
Infanterie - Regiment 401
Artillerie - Regiment 240 (3 Abt. 1FH)
Panzerjäger - Kompanie 240
Radfahrschwadron 240
Pioner - Bataillon 240
Nachrichten - Abt 240

            

   

Schon am 25.-29.5.1940 findet der Abtransport aus Dänemark statt, es geht in den holländischen Maastricht-Zipfel, der Vormarsch auf Paris beginnt, das die Division am 26.6.1940 erreicht.

 

 

Fall Gelb - Westfeldzug

 

       

   

 
Die Division hat in dieser Zeit keine Feindberührung.
 
 
Im Oktober 1940 wird die Division zum Küstenschutz in die Normandie zwischen Mündung von Seine und Orne befohlen. In dieser Zeit übernimmt Oberst Hertz das Artillerie-Regiment 240.
 
 
Mitte Februar wird die Division in den Raum nach Einbeck verlegt und verbleibt dort bis April, etwa 22.4.1941 geht sie nach Rumänien und wird dort Lehrtruppe für die Rumänen.

  Erste Filmdokumente vom I. Infanterie Regiment 391

Laufzeit 27 Minuten

 

Sicherungsaufgaben in Rumänien

 

   

 
Mitten im Frieden am 28. Juni 1940 wurden die rumänischen Provinzen Bessarabien und Nord-Bukowinanach nach kurzfristigem Ultimatum von der Sowjetunion militärisch besetzt.
In seiner Bedrängnis bat am 27. Juni 1940 König Carol II. von Rumänien die deutsche Reichsregierung um die Entsendung einer Militärmission und um deutsche Lehrtruppen. Ion Antonescus Plan, das bis dahin nach französischem Muster ausgebildete, dürftig und veraltet ausgerüstete rumänische Massenheer nach deutschem Vorbild umzuschulen und umzurüsten und zwölf motorisierte Kampfbrigaden aufzustellen, ließ sich im Verlauf eines Jahres nicht verwirklichen.
Rumänien hatte sich am 23. November 1940 dem »Stahlpakt" angeschlossen, der zwischen Deutschland, Italien und Japan schon bestand, und war damit zum Verbündeten der »Achsenmächte" geworden. Bei Kriegsbeginn standen 29 Infanterie-, Kavallerie- und Gebirgsdivisionen bereit.
Mit der Eisenbahn werden in rascher Folge alle Einheiten der 170. Infanterie Division vom 22.04.-29.04.1941 nach Rumänien verlegt.
06.04. 1941
Deutschland stärkt seinen Einfluss auf dem Balkan. Ungarn, Rumänien, Jugoslawien und Bulgarien treten dem Dreimächtepakt bei. Deutsche Truppen werden in Ungarn, Rumänien und Bulgarien stationiert.

 

 

Unternehmen Babarossa

 
 
21.06.1941
In der Nacht gehen die Abteilungen bei Husi in Bereitstellung und um 3.15 Uhr beginnen die Feindseligkeiten mit Rußland.
22.06.1941 - 03.15 Uhr
Deutscher Angriff auf die UdSSR ohne Kriegserklärung. Rumänien (Provinzen Bessarabien und Nord-Bukowina zurückzugewinnen), Italien, Ungarn, die Slowakei und Finnland treten an der deutschen Seite in den Krieg ein.
 
 
29.6.1941: Bereitstellung im Raum nördlich Jassi und Unterstellung der Division unter das XXX. AK.
 
30.6.1941: 21.15 Uhr, Angriff bei Tutora. Stoßrichtung Balti.
    
02.07.1941
Die 170. Infanterie Division unter Generalmajor Wittke sowie die 13. und 14. rumänische Division treten über den Pruht.
Obwohl acht Tage nach Kriegsbeginn nicht mehr mit Überraschungserfolgen gerechnet werden konnte, gelang es den 170ern trotzdem, die Holzbrücke über den Pruht bei dem Dorf Tutora im Handstreich zu nehmen. In einer kühnen und listigen Aktion sprang Leutnant Jordan mit seinem Zug durch die spanischen Reitern der sowjetischen Grenzsicherung. Der 800 Meter lange Damm durch den Sumpf wurde freigekämpft. Die sowjetische Sicherung im Kampf Mann gegen Mann niedergerungen. Am Morgen lagen vierzig Russen tot an ihren MGs vor der Brücke und im Sumpf.
Allerdings zahlte auch der Zug Jordan mit vierundzwanzig Verwundeten und Toten einen hohen Preis.
Die allgemeine Offensive über der Prut Flusslinie, genannt Operation München, wurde bis zum 2. Juli vorbereitet. 
Das deutsche 54. Korps mit der deutsche 50. und 170. Infanterie Division und der rumänische 5. Infanterie Division hatte den Auftrag, Balti (Beltsy) und Dubosari (Dubossary) zu besetzen.
 
 

   

 
18.7.1941: Übergang über den Dnjestr bei Kosauti-Jampol.
 
Am 18. Juli 1941 erfolgte der Angriff der Division bei Kosauti mit der Absicht, die Stalin-Linie zu durchbrechen und einen Brückenkopf zu bilden. Vorn eingesetzt waren rechts das Infanterie Regiment 401 und links das Infanterie Regiment 391. In der Nacht um 3:45 Uhr begann die Artillerievorbereitung. Betonbunker und Feindnester wurden von 8,8 cm Flak bekämpft.
Der Flak gelang es, den Bunker an der Mündung des P.Murafa so zuzusetzen, daß er kurz danach von einem übersetzenden Pionier-Stoßtrupp  in die Luft gesprengt werden konnte.
Das Artillerie Regiment löste ein Feuerschlag auf die vorderste Kampfzone aus. Im Schutze dieses Feuers begannen die Regimenter401 und 391 das Übersetzen über den Fluß.
Es gelang den Infanteristen rasch, das jenseitige Ufer zu erzwingen. Einzelne Bunkerbesatzungen leisteten noch länger zähen Widerstand. Zur gleichen Zeit hatte die Infanterie bereits das Tagesziel, die Höhe 201, erreicht. Der Ort Jampol wurde in den Abendstunden und in der folgenden Nacht vom Infanterie Regiment 391 besetzt.
 
 
 
Vom 8.8.1941 an ist die 170. Infanterie Division Armeereserve.  
 
23.-26.8.1941: Armeereserve und Überschreitung des Bug. Bildung des Brückenkopfes bei Berislawl über den Dnjepr.
 

     

 
Zwischen dem 7. und 9. September setzte die 1. Gebirgs-Division laut Lanz >> mit Glück und fast ohne Verluste auf der langen schwankenden Brücke über den 17 Meter tiefen Strom, in den oft stockenden Marschkolonnen deckungslos den Bomben und Granaten ausgesetzt << - auf die andere Seite des Stromes über. >> Um unverzüglich Raum zu gewinnen <<, ließ Generaloberst Schobert auf der östlichen Uferseite den Angriff fortsetzen.
Zusammen mit der südlich kämpfenden 170. Infanterie-Division gelang es, den Gegner bei Antonowka einzukesseln und zu schlagen. 
 
 
9.9.1941: Schwere Kämpfe um das „namenlose Dorf“, später „Wehkingdorf“, nach Hauptmann Wehking genannt. Weiter Marsch durch die nogiasche Steppe.
 
           
 
18.9.1941: 391 und 399 erreichen Wesjoloje.
 
4.10.1941: Überschreiten des Panzergrabens. Division erreicht Dörfer mit deutschen Namen: „Rosenort“, „Conteniusfeld“ u. a. m.

 

 

Krim

 
Das LIV. Armeekorps trat am 24.09.1941 zum Durchbruch auf die Landenge von Perekop an. Nach zweitätigem harten Kampf gelang es, den Tatarengraben zu überwinden und Perekop zu besetzen.
 
8.10.1941: Der Kessel nördlich des Asowschen Meeres ist geschlossen. Marsch zur Landenge von Perekop nördlich der Krim. 
 
 
17.10.1941:
Manstein hatte zum Stoß über die Landenge drei Divisionen der LIV. A.K. in vorderster Linie eingesetzt. Für mehr Kampfverbände war auf dem nur sieben Kilometer breiten Korridor kein Platz.
Vom links nach rechts: 22. Infanterie Division, 73. Infanterie Division, 46. Infanterie Division, und Teile der 170.Infanterie Division.
Dahinter steht das XXX. Korps mit der 72Infanterie Division, der Masse der 170. Infanterie Division und der 50.Infanterie Division.
Das XXXXII. Korps mit der 132. Infanterie Division und der 24. Infanterie Division - das den angreifenden Korps der 11. Armee später nachgeführt werden sollte - ist noch im Anrollen.
Das Führerhauptquartier hat Manstein dieses Korps mit der Forderung zur Verfügung gestellt, die Division möglichst schnell von Kertsch aus hinüber ins Kubangebiet springen zu lassen, ins Vorgelände des Kaukasus.
Mansteins sechs Divisionen standen acht Felddivisionen der 51. sowjetischen Armee gegenüber, dazu kamen vier Kavalleriedivisionen sowie die Festungstruppen der Marinebrigaden in Sewastopol. In Anrollen waren die Verbände General Petrows aus Odessa.
 
25.10.1941: Durchbruch zur Krim.
 
 
26.10.1941: Major Griesbach übernimmt das Infanterie-Regiment 399, 391 übernimmt Oberstleutnant Daniel. Schwere Kämpfe vor der Emes Shankoi.
 
Das XXXXII. Armeekorps setzten mit 46., 73., und 170. Infanterie-Division zum Angriff in Richtung Feodosia-Kertsch an. Der Angriff nach Osten über Feodosia führte bis zur Halbinsel Kertsch.
 
 
3.11.1941: Einnahme von Feodosia.
Einbruch in die Landenge von Kertsch. Einnahme des Fords Kamysch-Burun und der Stadt Kertsch am 16.11.1941.
 

   

   

 
Am 3. November nehmen die Regimenter der 170. Infanterie Division Stadt und Hafen Feodosia. In harten Kämpfen brechen die 46. Infanterie Division und 170. Infanterie Division durch die Enge von Parpatsch.
Vor ihren Bunkern und Drahthindernissen fallen der Kommandeur von Infanterie Regiment 401, Oberstleutnant Thilo, und sein Adjutant Oberleutnant von Prott.  
 

19.11.1941: Rückmarsch nach Feodosia. Winter 1941/1942 Kämpfe vor Sewastopol.

 
 
22.12.1941: Kämpfe um Kapellenberg, Sattelberg, Pilz u. a. 
 

    

   

 
15.01.1942: übernimmt General Sander die Führung der Division. Wiedereinnahme  von Feodosia.  
 
 
Ende Februar 1942 Verlegung der Division in den Nordteil der Parpatsch-Front. Landenge von Kertsch.  
 
 
7./8.05.1942: Durchbruch durch die Parpatsch-Stellung.
 
 

   

 
Die deutschen Divisionen rückten im Sturmschritt nach Osten vor und die 170. Infanterie-Division erreichten am 16.05.1942 das 80km entfernte Kertsch!
 

   

 
20.05.1942: Wiedereinnahme von Kertsch.
 

       

       

 
 
Umgruppierung und Verlegung nach Sewastopol.
 
21.5.1942
Am 21.Mai wurde die Division im Wehrmachtsbericht genannt.
Wenige Tage darauf marschierte sie nach Westen zum Angriff auf die Festung Sewastopol, die als stärkste Seefestung der Welt galt und mit ihrem Hafen das Schwarze Meer beherrschte.
Über Fedosia und Jalta erreichte die Division Anfang Juni 1942 ihren Bereitstellungsraum nördlich Balaklawa.
Wenige Tage darauf trat sie mit der unterstellten Infanterie-Regimenter 420 und 105 unter Oberst Friedrich-Wilhelm Müller zum Endangriff auf Sewastopol mit Stoßrichtung Nordwesten an.
 
Überlieferung nach dem Kriege:
Eine kleine Anekdote war die Ruhe nach der ersten Einnahme Sewastopols. 
Der Ari-Hauptmann saß oben in der Residenz an einem Arkadengang und schaute ins Meer. 
Jetzt sein Text: 
Ich schaute ins Meer und das Meer war Rot. 
Eine kurze Gedankenpause und ein versonnenes Lächeln. 
Dann schaute er mich an und grinste. Da haben die Russen doch den ganzen Wein ins Meer gekippt, damit wir ihn nicht zu saufen kriegen.
 
Anfang Juni 1942: Bereitstellung der Division nördlich Balaklawa zur Einnahme von Sewastopol.
 

   

 
Die LIV. Armeekorps brach mit 22., 24., 50., und 132. Infanterie-Division von Norden und das XXX. Armeekorps mit 28., 72., und 170. Infanterie-Division von Süden in das Gelände der Festung Sewastopol ein. 
Von Westen und Süden griff das XXX. Korps an. Aber das war noch nicht der Hauptstoß. Die 72. Infanterie Division, die 28. leichte Division und die 170. Infanterie Division sollten sich zusammen mit den rumänischen Verbänden zunächst nur Ausgangsstellungen für den auf ein paar Tage später angesetzten Hauptangriff erkämpfen.
11.6.1942: 
An der Westfront war das XXX. Korps unter Generalleutnant Fretter - Pico planmäßig erst am 11. Juni angetreten. Zunächst mit der 72. Infanterie Division unter Generalleutnant Müller - Gebhard und mit Generalleutnant Sinnhubers 28. leichten Divisionen, dann auch noch mit Generalmajor Sanders 170. Infanterie Division.
Beiderseits der großen Straße, die von der Küste zur Stadt führte, stießen die Divisionen vor. Es galt, die beherrschenden Sapunhöhe zu gewinnen. Sie waren das Schlüsselloch zur Südstadt. Hier wurde um Bergkuppen und Schluchten gekämpft.
Kleinkrieg gegen gutversteckte Stützpunkte und befestigte Felsennester: >Nordnase<, >Kapellenberg< und der Kamary - Höhlen waren Brennpunkte der Schlacht.
 
 
16.6.1942
Über Kamary griff die 170. Infanterie Division den Eisenbahnbogen an und gewann in zähen Kämpfen die Höhe 29,4, nachdem die Pioniere 2700 Minen aufgenommen hatten.
Sie vor den beherrschenden und stark durch Bunkern befestigten Sapun-Höhen liegenden Höhen 135,1 und 125,1 wurden von den Regimentern 420 und 399 genommen.
 
 
29.06.1942: Sturm auf die Sapun-Höhen.
 
Am 29 Juni war es soweit.
Aus zahllosen Rohren aller Kaliber sprühten Tod und Verderben auf den gewaltigen Steilhang.
Das Artillerie Regiment 240 schossen mit ihren 8,8cm Flak pausenlos. Stukas und Schlachtflieger des VIII. Fliegerkorps unterstützen hervorragen den Angriff, der um 2.30 Uhr in der Nacht begann.
An der Spitze räumten die Minenfelder. Unterstützt durch die Panzer Jäger-Abteilung.240, durch die Flakkamfgruppen, durch die Stumgeschützabteilung 429 und die Panzerabteilung 300 brachen die Infanteristen und Pioniere der Division den Wiederstand in den Unterständen und in den Betonbunkern.
Die Sapun-Höhe war nach anderthalb Stunden erreicht. 
Die Seele des Sturms war Oberleutnant Bittlingmeier mit dem I. Bataillon des Infanterie Regiments 391.
In anderthalb Stunden schlug sich sein Bataillon zum Kamm der Höhe hoch. Dort, am Ziel, wurde Bittlingmaier von einer tödlichen Kugel getroffen, Stadt und Hafen von Sewastopol vor Augen.
Dafür erhielt er postum das Ritterkreuz und wurde zum Hauptmann befördert.
 
 
Einen makaberen Auftrag hatte das Infanterie Regiment 420, das für den kampf um Sewastopol der 170. Infanterie Division unterstellt war. Es mußte den alten englischen Friedhof stürmen, auf dem die Gefallenen der Krimkrieges lagen.
Die Sowjets hatten den Friedhof zu einem schweren Batteriestützpunkt ausgebaut: eine schauerliche Festung.
 
04.07.1942: ist Kap Chersones erreicht.
 
Der Angriff der 170. Infanterie Division führte über Kloster Georiewskij nach Kap Fiolent und von dort entlang der Schwarzmeerküste auf die Halbinsel Chersones.
In den ersten Julitagen wurden die unübersichtlichen Schluchten und Steinhöhlen, nach einem umfassenden Angriff des Infanterie Regiment 399 über den Flugplatz, von den sich dort hartnäckig wehrenden russischen Marienesoldatengesäubert.
Am 4 Juli folgte der letzte entscheidende Kampf. Die Küstenforts wurden in Besitz genommen.
Das Festungswerk Maxim Gorki II, besetzt mit mehreren tausend Mann, wurde ausgeräuchert. Es wurden innerhalb von 24 Stunden 33000 Gefangene gemacht.
Bei diesen Angriff ließen 251 Angehörige der 170. Infanterie Division ihr Leben.
Mit dem Fall der Festung Sewastopol war die Krim feindfrei.
Den Soldaten der 170. Infanterie Division wurde - wie allen Soldaten die unter Generalfeldmarschall von Manstein auf der Krim gekämpft hatten - das Krim-Schild an den linken Oberarm des Waffenrocks geheftet.
 
 

   

   

 

 

Leningrad

 
Jetzt wird die Division von der Krim nach Norden in den Raum von Leningrad verlegt. 
 

* 20.07.1942 Otto Walter Friedrich / 12. Maschinengewehr Kompanie IR.399

  
20.08.1942:
Heeresgruppe an OKH/Op.Abt., das der Angriffsbeginn für "Nordlicht" erst am 16.09.1942 möglich ist.
Gründe:
Der Abtransport der aus dem Bereich der 11. Armee anrollenden Divisionen hat sich bei der 170. Infanterie Division um 5 Tage verzögert (letzter Zug 20.09.1942).
Dementsprechend verschiebt  sich auch das Eintreffen der übrigen Divisionen, so das nach Berechnung der Transportdienststellen mit dem Eintreffen der letzten Züge der 28.Jg.Div. am 05.09.1942, der 24. I.D. am 10.09.1942 und der 132. I.D. etwa am 19.09.1942 zu rechnen ist. 
Dabei  sind bei 28.Jg.Div. und 24. I.D. aufgrund der Erfahrungen beim Abtransport der 170. Infanterie Division nur zwei Tage für Verspätungen der normalen Transportzeit zugerechnet worden.
Aus dem Ausladegebiet haben die Divisionen noch Märsche in den Bereitstellungsräumen zu machen, für die 4 Nächte benötigt werden. 
Hierzu kommt noch eine weitere Nacht für das entgültige Aufschließen zum Angriff.
Da die 132. Infanterie Division für die erste Angriffswelle nicht vorgesehen ist, andererseits mit Angriffsbeginn mindestens ihre Masse im Ausladegebiet eingetroffen sein muß, ist der Angriffsbeginn für "Nordlicht" erst am 6. Tage nach Eintreffen des letzten Zuges der 24. Infanterie Division (10.09.1942), am 16.09.1942, möglich.
Um Einverständnis wird gebeten.
 
26.7.1942:
In 66 Zügen erfolgte innerhalb von vier Wochen, die Verlegung der 170. Infanterie Division in den Raum Tossno - Uschaki südlich von Leningrad.
Die in den harten Kämpfen um Sewastopol gelichteten Reihen wurden aufgefüllt.
Junger Ersatz traf ein, und die in der Urkraine und bei Kertsch verwundeten Kameraden kehrten zu ihren Kompanien und Batterien zurück.
 

   

   

 
Von 11.Armee werden ab 26.7.1942 im E-Transport zu Heeresgruppe Nord verlegt und dieser mit Eintreffen unterstellt:
Gen.Kdo.
XXX. Armeekorps 
Gen.Kdo. LIV. Armeekorps
170.I.D.
28.Jg.Div.
und 3 weitere Divisionen, deren Nummern zu melden sind.
Handschriftlicher Nachtrag lautet auf: 24., 72., 132.I.D. zusätzlich wird auch die Verlegung der Heerestruppen befohlen.
Über den "Einsatz schwerer Artillerie gegen Oranienbaum" erging Befehl am 16.7.1942 - also auch Verlegung 
der schweren Artillerie aus dem Bereich der 11.Armee zur Heeresgruppe Nord.
Vorschläge für die beabsichtigte Operation bei A.O.K.18 durch den Gen.d.Art beim Ob..d.H. datieren dann vom 7.8.1942
   
12.08.1942: Bereitstellung der Division Tossno-Uschaki, südl. Leningrad. Schwere Kämpfe im Raum Ästelski, Ssinjawino.
 

   

 
"Dem Russen waren die Antransporte der 11. Armee nicht verborgen geblieben, weshalb er durch eine mit starken Kräften geführte Entsatzoffensive für Leningrad an der Ostfront des Flaschenhalses dem deutschen Angriff zuvorzukommen trachtete. 
Am 24. August war er selbst zum Angriff mit Schwerpunkt bei Tortolowo und Gaitolowo angetreten, wobei es ihm gelang, zunächst bis dicht an die Sinjawinohöhe und die Nachschubstraße nach Schlüsselburg durchzubrechen. So mussten die Divisionen der 11. Armee, zuerst mit der soeben eingetroffenen 170. Inf.Div., dort eingreifen. Durch die von der Krim herankommenden Divisionen standen genügend Reserven zur Verfügung, um den Stoß aufzufangen.
Im Zuge seiner Offensive griff der Russe am 27. und 28. August nach heftiger Feuervorbereitung am Dubok und am Bahndamm an, wurde aber von den Infanterieregimentern 284 und 287 zum Teil im Nahkampf abgewiesen. Hierbei fielen unter anderen Oberfeldwebel Stark, 14./ IR 284, ein besonders unternehmungslustiger Zugführer und der für die Verleihung des Deutschen Kreuzes eingegebene Feldwebel Grabe, 5./IR 284. Das zur Ausbildung gerade herausgezogene I./IR 287 musste der 223. Inf.Div. zur Verfügung gestellt werden und wurde zur Abwehr bei Woronowo eingesetzt, w es in heftigen Kämpfen starke Verluste hatte. Sein Kommandeur, Hauptmann Rogahlen, fiel hier am 31. August. 
Auch das A.R. 196 griff wiederholt aus seinen Feuerstellungen in die Abwehrkämpfe der 223. Inf.Div. ein.
Feldmarschall v. Manstein wurde am 4. September in seinem Hauptquartier vom Führer angerufen, der erklärte, dass ein sofortiges Eingreifen der 11. Armee an der Front zwischen Wolchow und Newa unerlässlich sei, "um eine Katastrophe zu vermeiden". 
Manstein sollte den Befehl dort sofort übernehmen, um die Lage offensiv wiederherzustellen. So wurde der durchgebrochene Feind, das IV. Gardekorps mit 7 Sch.Div., 6 Sch.Brig. und 4 Pz. Brig. eingekesselt und mit einem von starkem Luftwaffeneinsatz unterstützten Zangenangriff vernichtet. Die inzwischen neu aufgestellte russische 2. Stoßarmee hatte hier bis zum 2. Oktober etwa 12.000 Gefangene, weit mehr Gefallene, über 300 Geschütze, 500 Granatwerfer und 244 Panzer verloren. Eines hatte der Russe jedenfalls erreicht: 
Der Angriff auf Leningrad durch die 11. Armee unterblieb, es hatte nicht nachgeholt werden können, was 1941 versäumt worden war."
 
16.09.1942: Schwere Kämpfe um den Kessel nordöstl. von Mga  
 
 

* Lazarettaufenthalt 16.09.1942  

 

   

 
Mitte Oktober schwere Kämpfe um Dudrowka-Brückenkopf und Newa-Abschnitt südl. Schlüsselburg.
 
13.1.1943: Schwere Kämpfe um E-Werk und Krankenhaus Gorodok.

   

 
18.01.1943: Übergabe des Kommandos der Division an Generalmajor W. Krause. Verlegung in den Raum Ssablino.
 
 
März/April 1943: Verlegung in den Raum Puschkin-Duderhof-Urizk.  
 

* 24.07.1943 Otto Walter Friedrich / 12. Maschinengewehr Kompanie IR.399

 

   

 
Vernehmung eines Überläufers 6.4.1943
 

   

 
 

   

 
    
 

   

15.1.1944: Ausbruch der Russen aus Leningrad.  
 

* 18.01.1944 Otto Walter Friedrich / Vermisst

 

 

Sowjetische Operation Bagration

 
 

   

 

 

 

Narwa

 
Anfang Februar 1944 übernimmt Oberst Griesbach das Kommando der Division, die sich hinter der Narwa sammelte.
Schwere Kämpfe westlich der Narwa, Petersen, Kerekonna und Scheunenschneise.  
 
 
16.2.1944: Oberst Griesbach schwer verwundet. Führung der Division übernimmt Oberst Siegfried Hass.  
 
Anfang März 1944: schwere Abwehrkämpfe (Ost- und Westsack).  
 
 
1944 Angriff auf den russischen Narwa-Brückenkopf.
 
 
2.7.1944 Ausladung von Teilen der Division in Molodetschno zu dessen Verteidigung.
  
Der 2.Juli brachte schließlich auch den befürchteten Vorstoß der Schnellen russischen Verbände gegen die Bahnverbindungen Baraowitschi - Minsk bei Stolpce und Wilna - Minsk bei Molodetschno und Smorgon.
 
Rückmarsch zur Ostpreußen-Schutzstellung.
Jeder Tag beginnt für die Infanterie mit Eingraben im Morgengrauen und Abmarsch in der Nacht.

 

 

Wilna

8.7.1944: schwere Kämpfe um Wilna.  
 
Wilna wurde zum festen Platz erklärt. Polnische Partisanen griffen an und hatten beträchtliche Ausfälle.
Am 8. Juli schlossen herankommene russische Infanteristen und Panzer den Ring um diese Stadt.
Der in den ersten Tagen am Bahnhof geführte offene Feldkampf wurde durch Häuser und Straßenkämpfe abgelöst.
Erbittert wurde in den Kellern, auf Dachböden, in Kirchen und auf den Straßen mit Handgranaten und Maschienenpistolen gekämpft.
Panzer wurden im Nahkampf vernichtet.
 
12.7.1944: Ausbruch aus Wilna, sammeln der Division bei Suwalki.
Oberst Hertz verlässt die Division im September 1944, - er erhält ein Kommando bei Heeresgruppe Süd. 
Führung Artillerie-Regiment 240 Major Wohlfahrt.
 
 
In der dunkelen Nacht des 12.Juli wurde der Ausbruch aus Wilna befohlen.
Die Artilleristen sprengten ihre Geschütze.
Ohne Fahrzeuge, ohne Pferde schwammen sie mit den Männern des Grenadier Regiment 399 über die reißende Wilja.
Alle Versuche, für die nichtschwimmenden Kameraden eine Leine über den Fluß zu spannen, scheiterten an der starken Strömung.
Die Einheiten der 170. Infanterie-Division, die im Raum Molodetschno-Wilna-Lida-Seiny weit verstreut gekämpft hatten, sammelten sich bei Suwalki und nahmen in der 10 km ostwärts gelegenen Ostpreußenstellung unter Führung des General Hass, der während zweier jahrzehnte in Ostpreußen als Soldat gestanden hatte, den Kampf gegen starke 
russische Kräfte auf, die den Einbruch nach Deutschland zu erzwingen suchten.
 

   

 

 

Suwalki

 
17.10.1944: startete eine neue Offensive in Richtung Suwalki.
 
22.10.1944, ist Suwalki noch in deutscher Hand.
Am 22.10.1944 wurden in Suwalki die Kirche St. Alexander und die Garnisonskirche, in Brand gesetzt und andere Gebäude gesprengt bevor die Stadt geräumt wurde in Richtung Olecko.
 
Der nächste Angriff war für den 4. Januar 1945 festgelegt.
Die 170. Infanterie-Division, die im Oktober 1944 Suwalki verteidigte, sollte den Angriff führen.
Das Ziel des Angriffes Mieruniszek und Filippov.
In der Nacht des 4 Januar 1945 begann der Angriff im ländlichen Raum von Garbas .
Die linke Abteilung leitet den Angriff auf Supienie, von rechts am See entlang in Richtung Mieruniszek und Mieruńskiego Filippov.
Der größte Teil der 170 Infanterie Divisionen wurden getrennt, und es gab keine Möglichkeit in Richtung Garbasu zurückzukehren da dieses wieder von sowjetischen Truppen besetzt war.
Der einzige Weg zurück nach Mieruńskie blieb über den zugefrorenen See.
 
 
 

   

 

 

Ostpreußen

 
21./22.1.1945: Absetzen der Division in die Treuburg-Stellung. 
Weiter Absetzen hinter den Widminner-See.
Ausbruch durch die russische Einkesselung aus Raum Guttstadt Richtung Stuhm.  
 
Der Oberbefehlshaber der 4. Armee, General der Infanterie Hoßbach, ergriff am 22. 1.1945 die Initiative, um seine Armee ein weitere ,,Stalingrad" zu ersparen. Er befahl die Kommandierenden Generale zu eine Lagebesprechung in sein Hauptquatier nach Borken. Er ordnete in dieser Nacht den Ausbruch der Armee nach Westen an.
Hierzu wurde befohlen:
Der Stab des VI. Armeekorps (General der Infanterie Großmann) löste sich aus der Ostfront und ging nach Wormditt.
Er hatte die Führung der 131. (Generalmajor Schulze), 170. (Generalleutnant Haß), 547. (Generalmajor Meiners) 558. Infanterie Division (Generalleutnant Kullmer) zu übernehmen, die in der vorderster Front den Durchbruch durch die russische Front zu erzwingen versuchten.
 
26.1.1945: Bereitstellung der Division in Guttstadt.
Schwere Kämpfe im Raum Zinten.
Trümmer der Division verteidigen sich um Groß-Hoppenbruch.
 
Der Ausbruch der 4. Armee begann am 26.1.1945, abends 19:00 Uhr.
Das Armeeoberkommando war nach Glandau südwestlich von Landsberg umgezogen, um von vorn führen zu können.
Die Angriffsverbände traten bei eiskalter Vollmondnacht ohne jede Artillerievorbereitung an.
Die Überraschung des Gegners gelang. Die rechtsstehende 28. Jägerdivision (Generalmajor König) kämpfte sich auf Elbing vor. Die 170. Infanterie Division focht in der Mitte und erzwang bei Sportehnen den Übergang über die Passarge, während die 131. Infanterie Division auf Liebstadt zu Boden gewann.
Die sowjetischen Verbände wurden anfangs von dem deutschen Stoß überrascht, hatten sich aber schnell gefaßt und warfen den Angreifern alles entgegen, was zur Verfügung stand. Es macht sich bemerkbar, daß die deutschen Divisionen weder gepanzerte noch schwere Waffen hatten. Das russische Artilleriefeuer, Panzergegenangriffe und Luftangriffe verzögerten von Tag zu Tag die Geländegewinne.
Lediglich die 170. Infanterie Division, hatten mit einem Regiment eine dünne Stelle gefunden und drang bis zum 29.01.1945 weiter nach Westen.
Die 170. Infanterie Division unter General Haß sollte den Stoßkeil bilden und zwischen den belagerten Elbing und Osterode zur Weichsel durchbrechen.
Am 26.1.1945 hatte der Verband nach einem Gewaltmarsch quer durch Ostpreußen ihre Ausgangstellung erreicht und schlugen sofort los.
Es gelang ihnen auch, tief in die Flanke der überraschten Sowjets einzudringen.
Sie 90. sowjetische Gardedivision war tagelang abgeschnitten.
Doch etwa 30 Kilometer vor Libenau kam der deutsche Angriff ins Stocken.
Die Sowjets warfen die deutschen Truppen in Richtung Mehlsack zurück.
Am Abend des 26. Januar, um 19 Uhr, traten die 131. und 170. Infanteriedivision, nachdem sie einen erschöpfenden Anmarsch von über 200 KM Entfernung hinter sich gebracht hatten zum Durchbruch nach Westen an. 
Es herrschte Vollmond, und die weite Schneelandschaft lag im hellen Glanze da. .......Die 170. Infanterie Division drang auf tiefverschneiten Wegen gegen die Passarge (Fluß) vor. 
Jedes Dorf, in das die Deutschen eindrangen, bot Bilder des Schrekkens. Hier erchlagene Jungen, dort mit Benzin übergossenne und verbrannte Volkssturmleute. 
Liebstadt wurde genommen, aber es gelang nicht, den Gegner weit genug nach Süden abzudrängen. 
Auf der  Straße von Mohrungen führte er immer neuen Ersatz heran. ...Die 170. Division erzwang währenddessen bei Sportehnen einen Übergang über die Passarge. 
Tief eingeschnitten, zwischen steilen völlig vereisten Hängen schlängelte sich der Fluß dahin. 
Nur unter schweren Opfern konnten die Deutschen übersetzen. 
Bis zum Abend des 28. Januar gelang es, bis Gut Rosenau sowie bis zur Linie Rogehnen- Pergusen vorzustoßen.
 
 
Das Heeresgruppenkommando war inzwischen von Heiligenbeil, wo es am 21.2.1945 sein Hauptquatier aufschlug, nach Pillau verlegt. Das Armeeoberkommando befand sich in Kahlholz. Die Front der Armee erstreckte sich von Heidemaulen (links) über Konradswalde, Breitlinde bis dicht nordostwärts Frauenburg. 
Die drei Korpskommandos VI., XX, XXXXI, führten die Divisionen ,,Großdeutschland", 562., 170., 28., 256., 50., 292., 14., 61., 541., 131.,349.,,,Hermann Göring" Infanterie Division und 24. Panzer Division. 
 
 
27.3.1945: Zurücknahme der Division hinter die vor der Halbinsel Balga liegenden Sümpfe.
 
So standen am Morgen des 27.3.1945 bei Kahlholz noch 124 Pontons, 52 Sturmboote, 250. Flöße und 10. Fährprähme bereit, um noch einmal Zivilisten und Soldaten an Bord zu nehmen. Die Einheiten der Kriegsmarine unter Fregattenkapitän Brauneis transportierten. in den letzten 12 Märztagen von der Halbinsel Balga auf die Nehrung:
60 286 Verwundete, 10 169 Soldaten, 4838 Zivilpersonen, 1 Panzer, 86 Geschütze, 303 Lastwagen und 11 Tonnen Material. 
Reste der 61., 170., 562., Infanterie Division und der 24. Panzer Division befanden sich in der Nacht zum 27.3.1945 auf der Halbinsel. Es waren die letzten Soldaten auf ostpreußischem Festland !  
Die Russen griffen ungestüm an und sprengten auch diesen letzten Ring vor der Küste.
Balag selbst war ein einziger Trümmerhaufen. Überall lagen zerstörtes Gerät, Trümmer von Geschützen und Fahrzeugen, dazwischen loderten Brände, verkohlten Leichen, hungerten Verwundete und pfiffen die Kugeln russischer Schlachtflugzeuge, die sich wie Habichte auf den todgewunden Leib eines Vogels herabstürzten.
Das Ende der Halbinsel Balag ließ nicht mehr lange auf sich warten. Die 4. Armee fand unter Trümmern und Blut am
28.3.1945 an der ostpreußischem Steilküste ihr Ende.
Reste der 170. Infanterie Division und der 24. Panzer Division schützten die letzte Verladestelle in Balag.
Kampfgruppen der 28. Jägerdivision sicherten in Kahlholz und Teile der 562. Infanterie Division hielten bei Rosenberg aus.
 
 

   

 
 
29.3.1945: Verladen der Reste der Division per Schiff auf die Frische Nehrung.
  
Die Schlacht um die Nehrung wurde von VI. Armeekorps (General der Infanterie Großmann) verantwortlich geführt.
Es stand vorläufig nur die 14. Infanterie Division (Generalmajor Schulze), untermischt mit der Resten der 21., 28., 170. Infanterie Division, Kampfgruppen der Panzergrenadiere von ,,Großdeutschland" und Teilen der 24. Panzerdivision zur Verfügung. 
Die Truppen mußten sich erbittert ihrer Haut wehren. Die Verteidiger wurden von den Sowjets systematisch zurückgedrängt. Nur noch kleinste Kähne und Fischerboote, Kriegsfischkutter und Artillerieträger sicherten vor der Küste. 
Die 13. Landungsflottille der Kriegsmarine holte ununterbrochen Flüchtlinge und transportierte sie nach
Kahlberg.
 
13.4.1945: Division erhält den Befehl, in Raum Pillau aufzubrechen bis Neutif, dort übersetzen.  
 
In der Nacht vom 5.-6.5.1945 stand die 170. ID zum letzten Mal im Kampf.
 
   
 
AOK Ostpreußen: Wehrmachtsbericht 5.5.1945: 
Auf der Frischen Nehrung wurden die Sowjets in fortgesetzten Gegenstößen nach geringen Geländeverlust aufgefangen.
5.5.1945 Letzte Schlacht: Pantenius: 170. Infanterie-Division: Armee Ostpreußen:
Auf der Frischen Nehrung hielt die Kampfgruppe des Panzer Grenadier Regiment 12, jetzt der 170. Infanterie-Division unterstellt die Riegelstellung 14a ostwärts von Pröbbernau, das nach heftigen Angriffen am Abend des 5.Mai verlorenging.
Die nächste Riegelstellung wurde bei ,,Neue Welt" hart ostwärts von Vogelsang bezogen.
AOK Ostpreußen: Wehrmachtsbericht 6.5.1945:
Auf der Frischen Nehrung sind wechselvolle Kämpfe, insbesondere um den Ort Schottland im Gange.
6.5.1945 Letzte Schlacht: Pantenius: 170. Infanterie-Division: Armee Ostpreußen:
Dem AOK Ostpreußen auf Hela unterstanden noch lediglich zwei Korpsstäbe, das Generalkommando Hela (General Specht) und das 18. Gebirgskorps (General Hochbaum).
Auf der Putziger Nehrung und Hela standen die Kampfgruppen der 31. Volks-Grenadier-Division, Reste der wieder zurückbeförderten 32. Infanterie-Division, Reste der 83. Infanterie-Division und der Stab der 203. Infanterie-Division.
Im Danziger Werder standen die 7. Infanterie-Division mit Teilen der 4. Panzer-Division und der 170. Infanterie-Division, die von Teilen der 4. Panzer-Division verstärkte 23. Infanterie-Division und die 35. Infanterie-Division.
Außerdem waren eingetroffen die Reste der 558. Infanterie Division, die früher zur Armeegruppe Samland gehört hatte, ebenso die 170. Infanterie-Division.
Auf der Frischen Nehrung hielt die Kampfgruppe der Panzer-Grenadier-Regiment 12 mit Teilen des Grenadier Regiment 62 der 7. Infanterie-Division und der II. Artillerie Regiment 103 tagsüber ihre Stellung, mußte aber gegen Abend auf einen neuen Riegel bei Vogelsang zurückgehen.
Die Kampfgruppe trat damit unter Befehl der 7. Infanterie-Division.
Der Stab der 170. Infanterie-Division wurde vermutlich abtransportiert.
Bei der 7. Infanterie-Division verblieben das I. Panzer-Grenadier Regiment 12 die letzten acht Panzer vom Panzer-Regiment 35 und die II. Panzer-Artillerie Regiment 103.
AOK Ostpreußen: Wehrmachtsbericht 7.5.1945:
Auf der Frischen Nehrung drängten die Sowjets unsere Sperrverbände in beiderseits verlustreichen Kämpfen bis an den Ort Vogelsang zurück.
AOK Ostpreußen: Wehrmachtsbericht 8.5.1945:
Auf der Frischen Nehrung hat sich die Lage trotz anhaltender starker Angriffe des Feindes nicht verändert.
8.5.1945 Letzte Schlacht: Pantenius: 170. Infanterie-Division: Armee Ostpreußen:
Zum Zeitpunkt der Gesamtkapitulation befanden sich folgende Divisionen und Restteile von Divisionen im Befehlsbereich des AOK Ostpreußen: Auf der Putziger Nehrung und auf der Halbinsel Hela die Kampfgruppe der 31. Volks-Grenadier-Division, Kampfgruppe der 32. Infanterie-Division, Masse der 12. Luftwaffen-Feld-Division, Stab der 203. Infanterie-Division.
Auf Bornholm die Massen der 252. Infanterie-Division.
Auf der Alten und Neuen Binnennehrung und im Danziger Werder die 7. Infanterie-Division, die 23. Infanterie-Division, die 35. Infanterie-Division, Reste der 83. Infanterie-Division, 558. Volks-Grenadier-Division, der 170. Infanterie-Division, die Masse der stark angeschlagenen 4. Panzer-Division.
 
7.-8.5.1945: Die 170. Infanterie-Division wurde an Bord der im Hafen liegenden Kriegsschiffe verladen.

 

 

Kapitulation

 
Auf den Decks versammelten sich die letzten Männer der 170. Infanterie-Division
Der letzte Kommandeur der 170. Infanterie-Division, Generalleutnant Hass, gedachte in einer kurzen Ansprache der Opfer, die sechs Jahre Krieg gefordert hatten.
AOK Ostpreußen: Wehrmachtsbericht 9.5.1945:
Seit Mitternacht schweigen nun an den Fronten die Waffen.
Auf Befehl des Großadmirals hat die Wehrmacht den aussichtslos gewordenen Kampf eingestellt.
 
330 Männer der Division mit dem Oberleutnant Klopsch (391) gingen am 9.5.1945 in russischer Gefangenschaft.
 
Dem letzten Kommandeur vom Artillerie Regiment 240, Hermann Tietz ist es zu verdanken, dass sein gesamtes Regiment in englische Gefangenschaft kam. 
Bei Hela gelang es ihm sein Regiment auf den letzten Schiffen unterzubringen, während Reste einer Panzerdivision den Hafen freihielten. Diese Panzerdivision hat sich geopfert.
In Kiel angekommen, übergab er das Regiment den Engländern. Noch auf den Schiffen übernahmen die Engländer das nur noch mit Handfeuerwaffen ausgestattete und kampfbereite Regiment und verweigerten den deutschen Offizieren den Handschlag (war ihnen so befohlen). 
Sie wollten aber die P08 Pistolen der Offiziere als Souvenir an sich nehmen. 
Auf Befehl des Major Tietz ging daraufhin ein großer Teil der Handfeuerwaffen über Bord.
 

Unterstellung der 170. Infanterie Division

 

Datum

Heeresgruppenkommado

Armee

Armeegruppe

Orte

12.1939-05.1940 Aufstellung WK. X     Munsterlager
06.1940 Reserve OKH   Dänemark
07.1940 XXXII 16. Armee A Lille
08.1940-10.1940 XXXII 9. Armee A Nord Frankreich
11.1940-01.1941 XXXXIII 9. Armee A Nord Frankreich
02.1941 Reserve 9. Armee A Nord Frankreich
03.1941-04.1941 LII 11. Armee C Deutschland
05.1941 Heeresmission Rumänien OKH   Ploesti
06.1941 LIV 11. Armee Süd Pruth, Jassy
07.1941-08.1941 XXX 11. Armee Süd Odessa
09.1941 Reserve 11. Armee Süd Berislaw
10.1941 3. rum. Armee 11. Armee Süd Perekop
11.1941-01.1942 XXXXII 11. Armee Süd Krim
02.1942-07.1942 XXX 11. Armee Süd Sewastopol
08.1942 Reserve   Nord Leningrad
09.1942 XXVI 18. Armee Nord Leningrad
10.1942 XXVI 11. Armee   Leningrad
11.1942 XXX 18. Armee Nord Leningrad
12.1942 LIV 18. Armee Nord Leningrad
01.1943-02.1943 XXVI 18. Armee Nord Leningrad
03.1943-01.1944 L 18. Armee Nord Leningrad
02.1944 LIV 18. Armee Nord Leningrad
03.1944-04.1944 Reserve Narwa Nord Narwa
05.1944 (Kgr.) XXXXIII Narwa Nord Narwa
06.1944 XXVI Narwa Nord Peipus See
07.1944 XXXIX 4. Armee Mitte Wilna
08.1944-10.1944 XXXXI 4. Armee Mitte Suwalki
11.1944-1.1945 VI 4. Armee Mitte Suwalki
02.1945-03.1945(Kgr.) XXXXI 4. Armee Nord Ostpreußen
04.1945 VI Ostpreußen   Hela
 
 

Quelle und Inhaber ist das Stadtarchiv Neumünster
 
 

     

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